Schaffreundschaft
Die Seite für echte Schaffreunde
Schaffreundschaft
Die Seite für echte Schaffreunde
Sie gehören zur Nordsee wie die schwarz-bunten Kühe, wie Wattwurm und Seehund. Fast das ganze Jahr sind die Schafe bei uns auf den Deichen unterwegs. Dabei machen sie einen wichtigen Job. Und das schon seit Jahrhunderten. Hier erfährst du jetzt und zukünftig Informatives, Kurioses und Lustiges über den wolligen Vierbeiner, warum wir unsere Deichschafe so lieben, und wie auch du zum echten SCHAFFREUND werden kannst.
Inhalt:
Schafe liefern uns Wolle, Milch und Fleisch und gehören zu den ältesten Haustierrassen. An der Nordseeküste erfüllen sie darüberhinaus noch einen anderen Zweck. Sie sorgen für die Deichsicherheit und die Deichpflege.
Trotz aller touristischen Attraktivität sind unsere Deich in erster Linie reine Küsten- und Hochwasserschutzbauwerke. Ohne Deiche ist kein menschliches Leben an der deutschen Nordseeküste möglich. Sie halten das Land bei den täglichen Hochwassern trocken und schützen uns vor schweren Sturmfluten. Es versteht sich von selbst, dass die Deiche dauerhaft gepflegt werden müssen. Aus diesem Grunde unterhalten die sogenannten Deichachten Schäfereien, die viele Hunderte Schafe auf den Hangschrägen der Deiche grasen lassen.
Schafe halten die Grasnarbe dicht: Schafe haben einen tiefen Biss und halten das Gas sehr kurz. Deshalb werden die Halme dicker, es kommt zu einer besseren Bestockung.
Schafe sorgen für die Stabilisierung der Deiche: Durch die bessere Bestockung werden auch die Graswurzeln kompakter und stabilisieren die Erde. Das Gras wird so zur Schutzschicht für den Deich und damit für Mensch und Natur, die sich dahinter befinden.
Vorsicht Määäharbeiten: Schafe „mähen“ die grünen Halme gleichmäßig ab, sodass sich die Deichachten den motorisierten, teureren Rasenmäher sparen können.
Mit Druck und Trippelschritt: Schafe haben ein optimales Verhältnis von Körpergewicht zu Klauengröße. Mit den kleinen starken Hufen und dem richtigen Körperdruck verfestigen sie die Grasnarbe auf den Deichen – wie eine Trippelwalze. Die Schäfer nennen diesen praktischen Nebeneffekt der Deichschafhaltung den „goldenen Tritt“. Eine Fähigkeit, die kaum eine Maschine ersetzen kann.
Schafe sind die besten Deichschützer: Im Gegensatz zu Kühen und Pferde treten Schafe mit ihren kleinen Füßen keine Löcher in den Deich. Durch die Festigkeit der Grasnarbe können Wühlmäuse und Maulwürfe keine Löcher in den Deich graben. Das wäre ein hohes Risiko für die Deichsicherheit, denn in die Löcher könnte bei Sturmflut Wasser eindringen und die Deiche unterspülen. Es besteht die Gefahr eines Deichbruchs.
Im Februar herrscht Hochbetrieb in den Schäfereien. Dann werden die Lämmer geboren. Im Frühjahr - vor Ostern - geht's dann raus auf die Deiche. Drollig sind die kleinen, umherhüpfenden Osterlämmer anzuschauen. Sie genießen ihre ersten Sonnenstrahlen und das frische Gras in vollen Zügen.
Auf dem 30 Kilometer langen Deichabschnitt, den die Deichacht Esens-Harlingerland betreut, grasen Schafe von zwei ostfriesischen Deichschäfereien. Ihr Gebiet reicht von Dreihausen, 4 km westlich von Dornumersiel, bis Harlesiel. Bis zum Herbst bleiben die Schafe auf den Deichen, bevor es dann wieder zurück in die warmen Stallungen der Schäfereien geht.
„Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen sind alle gleich!”
Unsere Schafe sind kein Streichelzoo!
Natürlich ist es für uns FREILENZER unglaublich schön, die weite Wattenmeerlandschaft bei einem Deichspaziergang zu genießen. Ein Vergnügen, dass ihr euch mit den Schafen (und deren Hinterlassenschaften) teilen müsst. Besonders gerne ruhen sich die Deichschafe auf den asphaltierten Wegen aus, da sie von der Sonne am meisten erwärmt werden. Und da unsere Schafe trotz all ihrer Wolle Wärme mögen, verbringen sie dort am liebsten ihre notwendgen Ruehpausen. Auf keinen Fall solltet ihr sie hier stören und vertreiben. Das mögen sie nicht! Die Schafe schrecken auf, flüchten und bringen die ganze Herde in Aufruhr.
Unser Tipp: Schafe links liegen lassen und flott drumzu laufen!
Was lustig klingt, hat einen traurigen Hintergrund: Immer wieder berichten Spaziergänger, wie sie Schafen, die hilflos auf dem Rücken liegen, mit einem Schubser zurück auf die Beine helfen und ihnen damit das Leben retten. Im Frühjahr und Sommer tragen viele Schafe zuchtbedingt jede Menge schweres und dichtes Fell um ihren Körper. Wenn es feucht wird oder die Tiere schwitzen, fängt es darunter schnell an zu jucken. Um sich zu kratzen, rollen sich die Tiere auf den Boden und wälzen sich. Manche Schafe – vor allem trächtige Tiere – kommen durch das starke Fellwachstum und ihren breiten Umfang aber nicht wieder auf die Beine. Kommt ihnen niemand zu Hilfe, sammeln sich Verdauungsgase im Pansen der Tiere und sie sterben nach relativ kurzer Zeit.
Wir empfehlen: Greift einem auf dem Rücken liegenden Schaf ruhig beherzt in die Rückenwolle und gebt ihm einen Schubs, dass es sich wiederaufrichten kann. Dann rettet ihr ein wertvolles Schafleben!
Hunde haben einen natürlichen Jagdtrieb. Schafe fürchten sie.
Hunde jagen Schafe
Schafe sind Fluchttiere und geraten schnell in Panik, wenn sie Hunde sehen. Vor allem trächtige Muttertiere sind gefährdet, weil es zu Frühgeburten oder einem Verlammen kommen kann. Leider kommt es immer wieder vor, das unangeleinte Hunde die Schafe jagen.
Gefährlicher Hundekot
Gefährlich sind auch Krankheitserreger im Hundekot für Schafe. Deshalb dürfen Hunde auch dann nicht auf das Deichgelände, egal ob Schafe in Sicht sind oder nicht.
Hunde graben Löcher
Gefahren drohen für die Deichsicherheit, wenn Hunde Löcher in die Grasnarbe wühlen. Jedes Loch in der Deichoberfläche ist ein möglicher Angriffspunkt bei Sturmfluten, weil die heranbrechenden Wellen derartige Löcher ausspülen und im schlimmsten Fall einen Deichbruch zur Folge haben können.
Wie verhalte ich mich richtig auf dem Deich
Unser Deich ist kein idyllischer Grüngürtel, der die Küste verschönert, sondern ein notwendiges technisches Bauwerk, dass 400 Quadratkilometer Binnenland gegen Sturmfluten schützt. Und dazu braucht es eine gesunde Grasnarbe und gesunde Deichschafe, die sie pflegen:
Wenn du unsere Deichschafe auch so sehr liebst wie wir, und du der Meinung bist, dass die drollig-wolligen Vierbeiner unbedingt beschützt werden müssen, dann werde ein echter SCHAFFREUND. Das geht ganz einfach:
Das Schaf wurde vor etwa 10.000 Jahren domestiziert.
Mit dem Spinnen von Wolle begann der Mensch vor rund 5.500 Jahren.
Weltweit gibt es rund eine Milliarde Schafe mit etwa 900 verschiedenen Rassen.
Das Osterlamm symbolisiert Jesus, im Neuen Testament das "Lamm Gottes" genannt.
In Deutschland gibt es rund 1 Million Schafe.
Den Rekord im Schafescheren (2020) hält ein Australier. Jackie Howe schaffte 321 Schafe in sieben Stunden und 40 Minuten.
Nach jeder Schur erkennen sich Schafe nicht mehr wieder und fechten erneut die Rangordnung aus.
Das älteste Hausschaf der Welt war Methusalina. Sie lebte in Schottland, wurde 25 Jahre und 11 Monate alt und starb durch einen Unfall. Schafe können bis zu 20 Jahre alt werden.
Wollschafrassen haben keinen Fellwechsel. Der Merinobock Chris versteckte sich jahrelang in Australiens Wildnis. Als man ihn 2015 fand, war sein Flies auf über 40 kg Wolle gewachsen.
Schaf Dolly war das erste erfolgreich geklonte Säugetier der Welt. Es entstand aus einer Euterzelle.
Die ersten Kondome bestanden aus Schafdarm.
Dummes Schaf?
Ein Schaf ist entgegen eines Sprichtworts alles andere als dumm. Forschungen haben gezeit, dass Schafe sogar sehr intelligent sind und komplexe Aufgaben bewältigen können. Beispielsweise entwickeln Schafe individuelle Sympathien, können sich mindestens 50 Gesichter ihrer Artgenossen und zehn von Menschen über zwei Jahre oder länger merken.
Zudem sind sie in der Lage, Gesichtszüge zu unterscheiden. Sie erkennen Gesicher sogar auf Fotos, selbst wenn diese aus einem anderen Winkel zu sehen sind. Studien haben ergeben, dass Schafe verschiedene Emotionen wie Angst, Wut, Verzweiflung, Langeweile, Ekel und Glück empfinden können. Sie sind sehr soziale Tiere, bauen Freundschaften auf, kämpfen nur äußerst selten miteinander und empfinden Trauer wenn eines ihrer Herdenmitglieder stirbt.
Schafe können sich sogar selbst heilen! Amerikanische Wissenschaftler der Universität von Ohio haben nachgewiesen, dass Schafe gezielt ein Medikament auswählen können, dass ihr Leiden lindert.