© Martin Stöver

Urlaub am Wattenmeer

Schlick, Sand, Priele

Darauf sind wir stolz: Unser Wattenmeer – ein UNESCO Weltnaturerbe. In Dornum erlebt ihr diesen einzigartigen Naturraum mit allen Sinnen. Erfahrt hier, was das Besondere an dieser einzigartigen Landschaft ist. Was ihr in eurem Nordseeurlaub im Nationalpark machen könnt. Was ihr beachten solltet, wenn ihr euch hier aufhaltet.

Was ist das Wattenmeer

Die Gezeiten, Ebbe und Flut, prägen die Landschaft. Bei Ebbe ist der Meeresboden trocken und der Sonne ausgesetzt, bei Flut ist er nass und salzig. Rund alle sechs Stunden wird das Land überflutet und fällt dann wieder trocken. Während der Ebbe bleiben vom Meer nur die Priele (Wasserläufe) übrig. Die Möglichkeit, dieses Gebiet zu Fuß zu durchwaten, hat dem Wattenmeer seinen Namen gegeben. Es erstreckt sich entlang der Nordseeküste von den Niederlanden (Den Helder) bis nach Esbjerg in Dänemark. Es ist mit fast 8.000 Quadratkilometern das größte Wattsystem der Welt.

 

© Tourismus GmbH Gemeinde Dornum

Wann entstand das Wattenmeer?

Bodenbohrungen haben gezeigt, dass sich das Watt in den vergangenen 7.000 Jahren gebildet haben muss. Es konnte nur entstehen, weil vor rund 10.000 Jahren die Eiszeit-Gletscher abschmolzen. Der Meeresspiegel stieg an, das Festland wurde überschwemmt, neue Sedimente wurden in die Region getragen. Ein Prozess, der Jahrtausende andauerte und die Nordseeküste entscheidend veränderte. An manchen Stellen riss das Meer Land mit sich. Dieser Wechsel von Abtragung und Ablagerung führte zum heutigen Wattenmeer.

 

Schützenswert: Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe

Seit 1986 stehen Watten und Salzwiesen durch den Nationalpark „Niedersächsisches Wattenmeer“ unter besonderem Schutz. Am  26. Juni 2009 wurde das Gebiet aufgrund seiner Einzigartigkeit als erste deutsche Naturlandschaft zum Weltnaturerbe ernannt. 

 

Die UNESCO-Kriterien: Deshalb ist das Wattenmeer schützenswert.

Biodiversität

Seltene Vielfalt

Die Priele, Sand- und Muschelbänke, Seegraswiesen und Dünenlandschaft machen das Wattenmeer zu einem einzigartigen Lebensraum für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten. Für Millionen von Zugvögeln ist es als Zwischenstopp und Rastgebiet unverzichtbar.

 

Ökologie

Wo Naturkräfte walten

Das Wattenmeer zeigt auf einmalige Weise, wie sich Pflanzen und Tiere an die ständig wechselnde Landschaft anpassen. Zwischen Ebbe und Flut, an der Schnittstelle von Land und Meer, wo Süßwasser und Salzwasser aufeinandertreffen, leben viele ökologische Spezialisten. Geformt von den Kräften der Natur, von Wind, Sand und Gezeiten, haben sich besondere Lebensgemeinschaften gebildet. Naturvorgänge können sich hier noch weitgehend unbeeinflusst vom Menschen entfalten.

 

Geologie

Jung und ursprünglich

Das Wattenmeer ist eine junge Landschaft mit Salzwiesen und Dünen, Wattflächen und Sänden, die durch Wind und Gezeiten ständig neu geformt wird. Bis heute und manchmal innerhalb weniger Tage kann man im Wattenmeer erleben, wie die natürliche Dynamik die Landschaft neugestaltet.

 

„Das Wattenmeer vor Neßmersiel ist überwiegend festes Sandwatt. Es ist wunderbar geeignet, um den Nationalpark mit seinen Schönheiten bei einer Wattführung zu erleben. Hier starten die schönsten Wattwanderungen an der ostfriesischen Nordseeküste. ”
Jessica, Wattführerin in Dornum

Die Schutzzonen im Nationalpark Wattenmeer

  • Die Ruhezone: Sie umfasst den empfindlichsten Teil des Nationalparks. Hier gelten die strengsten Schutzbestimmungen für Tiere und Pflanzen. Diese Gebiete dürfen ganzjährig nur auf zugelassenen Wegen betreten werden.

  • Die Zwischenzone: Hier ist das Betreten nur zu bestimmten Zeiten, z. B. während der Brut- und Aufzuchtzeiten der Vögel vom 1. April bis 31. Juli, untersagt.

  • Die Erholungszone: Sie dient dem Kur- und Tourismusbetrieb, denn sie gibt den Menschen Raum zur Entspannung. Achtet bitte auf die auf die Grenzen der verschiedenen Zonen und den Verlauf der Wanderwege, die auf Informationstafeln und Hinweisschildern gut sichtbar dargestellt sind.

     

© Beate Ulich/Die Nordsee GmbH

FREILENZEN im Watt

Sinne schärfen und durchatmen

Wenn ihr im Watt seid, oder an einem windstillen Tag am Wattenmeer spazieren geht: Haltet einen Moment inne, schließt die Augen und schärft eure Sinne. Hört das Knistern des Schlicks, das Glucksen der Priele und das Rufen der Vögel. Genießt die grandiose Stille und atmet tief durch. Das ist Entspannung für Körper und Seele. Das ist FREILENZEN. Nirgends gelingt das besser als am Wattenmeer:

  • Staunen: Unendliche Weite, faszinierende Licht- und Farbenspiele
  • Lauschen: Wind rauscht, Schlick knistert, Priele glucksen, Vögel rufen
  • Riechen: Salziges Meerwasser, moderiger Schlick, duftender Strandflieder und Beifuß
  • Fühlen: Festes Sandwatt, elastisches Schlickwatt, frisches Nordseewasser, wohltuende Nordseeluft, harte Muscheln
  • Schmecken: Salzige Luft, kräftiger, leicht salziger Queller, zart-nussige Austern

Im Nordsee-Podcast Teetied & Rosinenbrot erzählt Marlene dir, warum das Watt Naturgewalt, Weltwunder und Ruheort zugleich ist. Hör mal rein, und du wirst dich noch ein Stückchen mehr ins Watt verlieben. Versprochen! 

© Tourismus GmbH Gemeinde Dornum

Seehund, Wattwurm und Co.

Das Wattenmeer ist vor allem ein Vogelparadies. Großer Brachvogel, Austernfischer und Rotschenkel – ihr erkennt sie an dem langen dünnen Schnabel. Sie haben sich auf die Nahrung im Watt spezialisiert - zum Beispiel Wattwürmer. Dieser lebt in einer Röhre. An der Oberfläche des Watts sind nur die Kothaufen des Wurms zu sehen. Mit ihren dünnen Schnäbeln können viele der hier lebenden Vögel die Würmer jagen. Viel größer ist die Zahl der Zugvögel. Die jährlichen Zugvogeltage im Oktober bieten eine besondere Gelegenheit, die Bedeutung des Wattenmeeres für den internationalen Vogelzug zu erleben und sich von seiner Faszination anstecken zu lassen. Für Kinder sind Seehunde das Highlight im Nordseeurlaub. Auf einer Schifffahrt könnt ihr sie auf den Sandbänken vor den Inseln beobachten. In der Seehundaufzuchtstation in Norddeich werden verwaiste Seehundbabys aufgepäppelt. 

Frühlingsgefühle im Watt

Auch im und auf dem Wattboden tummeln sich unzählige Tiere. Einige pflegen ein recht merkwürdiges Sexleben. 

Diese 5 Wattbewohner pflanzen sich besonders kurios fort

Die Seepocke

Hat definitiv den Längsten.Sie kann kann ihren Penis ausfahren: Der ist bis zu acht Mal so lang wie das Tier selbst. Damit hat die Seepocke im Vergleich zur Körpergröße den längsten Penis im Tierreich. Der ist auch nötig: Da Seepocken am Untergrund festgewachsen sind, müssen sie einen Weg finden, sich gegenseitig zu begatten. Das Praktische dabei: Seepocken sind zweigeschlechtig, somit kommen alle Nachbarn als Geschlechtspartner infrage.

Der Einsiedlerkrebs

Erhöhtes Diebstahlrisiko beim Sex: Hier kommt es wirklich auf die Größe an: Ein langer Penis entscheidet regelrecht über Leben und Tod. Verlässt das Männchen sein Schneckenhaus, läuft es Gefahr, dass es ihm geklaut wird. Und ohne seine Behausung ist der stieläugige Einsiedlerkrebs schutzlos. Wer also einen langen Penis hat, kann zu Hause bleiben und ist in Sicherheit.

Die Strandkrabbe

Wochenlanges Workout vor dem großen Akt: Das Strandkrabben-Männchen schnappt sich ein Weibchen und klemmt es sich unter seinen Bauch. Dann trägt es das Weibchen erst mal vier bis acht Wochen mit sich herum. Es muss warten, bis das Weibchen seinen Panzer abwirft. Erst dann kann es losgehen mit dem Liebesspiel. Passt das Strandkrabben-Männchen mal nicht auf, schnappt sich schnell ein anderes Männchen die weibliche Beute.

Der Wattwurm

Von Romantik keine Spur: Der Wattwurm ist mit 2 Jahren geschlechtsreif. Die Fortpflanzung findet immer im Oktober bei Vollmond statt und verläuft völlig unromantisch. Die Männchen lassen ihre Spermien nur ins Wasser ab und werden mit der nächsten Flut in die Wohnröhre der Weibchen geflutet – fertig. Die Larven bleiben so lange in der Wohnröhre der Weibchen bis die Larven geschlüpft sind.

Die Pantoffelschnecke

Geschlechtswechsel nach dem Sex: Die Pantoffelschnecken wechseln nach dem Sex einfach ihr Geschlecht: Das Männchen setzt sich auf das Weibchen, befruchtet es und wird danach ebenfalls eine weibliche Pantoffelschnecke. Dann kommt das nächste Männchen, setzt sich oben auf die beiden Weibchen, befruchtet das Pantoffelschnecken-Weibchen, das eben noch ein Männchen war, und wird dann ebenfalls zum Weibchen. So geht es immer weiter. Irgendwann fällt der Turm dann auseinander.

Das könnt ihr im Wattenmeer noch alles erleben & entdecken 

Ab Dornumersiel und Neßmersiel gibt es Schifffahrten zu den Seehunden, Wattenmeer-Kreuzfahrten, Safaris mit Schleppnetz auswerfen, Schaufischen und Knotenkunde für angehende Seebären. 

 

 

Im Nationalpark-Haus Dornumersiel erfahrt ihr den Naturraum Wattenmeer mit allen Sinnen in einer spannenden Erlebnisausstellung  Regelmäßig werden Naturveranstaltungen wie zum Beispiel vogelkundliche Expeditionen angeboten. 

 

Eine geführte Wattwanderung müsst ihr unbedingt erleben. Die Wattführer erzählen über die Entstehung von Ebbe und Flut, zeigen euch wie man weibliche von männlichen Strandkrabben unterscheidet und animieren zum Beobachten weiterer Wattbewohner.

 

© Lars Wehrmann

Mit Hund ins Wattenmeer – ist das erlaubt?

Ist es – wenn ihr zum Wohle der Natur und zum Wohle eures Vierbeiners Regeln beachtet: Die wichtigste lautet: Dein Hund gehört an die Leine! Festgeschrieben ist die ganzjährige Anleinpflicht für Deiche, Vorländer und den gesamten Nationalpark im Nationalparkgesetz. Für die Millionen Rast- und Brutvögel sind freilaufende Hunde eine Gefahr. Schafe, unsere tierischen Küstenschützer, die das Gras auf den Deichen kurz und die Grasnarbe fest halten, kommen – trotz der Anleinpflicht – durch hetzende Hunde zu Schaden. Deshalb dürfen auf den beweideten Deichabschnitten Hunde auch angeleint nicht mitgeführt werden.

 

Online-Buchung

Lust auf Urlaub am Wattenmeer? Dann bucht hier eure Ferienwohnung oder euer Ferienhaus in Dornum am Nationalpark Wattenmeer.