Ein Traum in gelb

Raps- und Apfelblütentour

Auf der Rapsroute in den Frühling!

Es ist Frühling. Und auch wenn der Wind noch ein paar dunkle Wolken vor sich hertreibt, summt, blüht und zwitschert es in Gärten und auf Wiesen. Die Natur geizt gerade nicht mit Farben. Das Gold des Nordens, der Raps, erstrahlt in sattem Gelb. Dazu die gigantischen Wolkenformationen am Himmel. Dramatik pur! Mag ja sein, dass die Skyline von New York beeindruckend ist. Unser imposanter ostfriesischer Himmel kann da glatt mithalten!  Die weitläufigen Rapsfelder haben bei uns Tradition. Der Raps ist in Ostfriesland seit Jahrhunderten eine wirtschaftlich bedeutsame Nutzpflanze, der vor allem wegen des wertvollen und vielseitig verwendbaren Öls angebaut wird. Ein weiterer Augenschmaus sind die vielen blühenden Apfelbäume, die in Westeraccum für einen wahren Farbenrausch sorgen. Und bei so viel Blütenpracht ringsum darf auch eine Rast im beschaulichen Garten „Uns Thun“ nicht fehlen. Da zeigen sich jetzt die ersten Frühlingsblumen. Wir lassen heute die Nordsee mal links liegen und lassen uns von dem ländlichen Charme der ostfriesischen Landschaft verzaubern. Eine Landpartie durch Feld und Flur, entlang grasender Kühe, stattlicher Bauernhöfe, mittelalterlicher Backsteinkirchen und moderner Hightech-Windräder.  

 

Highlights der Rundtour

  • Entspannnte Rad-Rundtour in ostfriesischer Landschaft
  • Tolle Tour für Hobbyfotografen
  • Sehenswert: Kirche und "Uns Thun" in Schwittersum 
  • Sehenswert: Apfelplantage in Westeraccum
  • Sehenswert: Kaptitänsgräber in Westeraccum
  • Sehenswert: Langwarfendorf Nesse mit beeindruckendem Kirchenkomplex
  • Wenn viel Zeit ist: Stippvisite in Dornum

Auf einen Blick

Start | Ziel

Rad-Rundtour Start & Ziel: Neßmersiel, Büro Reederei Baltrum Linie, Dorfstr. 46

Entfernung

43,8 km

Länge der Fahrzeit

E-Bike ca. 2 St., City-/Treckingrad ca. 3 St.

Schwierigkeitsgrad

Einfache Radtour in flachem Gelände. Für Einsteiger, Freizeitradler mit normaler Kondition und Genussradler gut geeignet.

Einkehrmöglichkeit

In Neßmersiel, Dornum, Dornumersiel

Beste Jahreszeit

Frühling, April-Mai, während der Blütezeit

Start und Ziel meiner Rundtour ist das Bürogebäude der Reederei Baltrum-Linie in der Dorfstraße 46, in Neßmersiel. Die Knotenpunktkarte leistet mir sichere Orientierung. Ab und zu verlasse ich diese „ausgetretenen Pfade“. Aber das macht’s ja auch etwas spannender.  

Vom Startpunkt geht’s nun los Richtung Knotenpunkt (KP) 12 bis KP 52. Rund 3,5 km fahre ich auf dem Deichsicherungsweg, rechts blökende Deichschafe und links die ersten blühenden Rapsfelder, die sich schon von weitem mit ihrem betörenden Duft ankündigen. 

Am KP 52 heißt es „Tschüss Nordsee“! Es geht links ab ins Binnenland. Ich folge den KP 58, 21 bis 29. Ich bin in Nesse, dem kleinen Dörfchen, das auf einer ungewöhnlich langgestreckten Warf gebaut ist. Bemerkenswert ist der Kirchenkomplex, an dem man vorbeiradelt.  Mit der St.-Marien-Kirche aus dem 12. Jahrhundert, dem Pfarrhaus, dem Organistenhaus, dem externen Glockenturm und dem Friedhof siehst du hier den am besten erhaltenen Kirchenkomplex Ostfrieslands.

400 Meter weiter, schon fast am Ortsende, biege ich rechts in den Liekweg. Hier verlasse ich die Knotenpunktroute und fahre 5,5 km durch eine weite Wiesen- und Weidelandschaft. Die Landschaft ist typisch für Ostfriesland. Durchzogen sind die Weiden von kleinen Gewässern, den Schlooten und Tiefs. Hammrich, auf Plattdeutsch Hammerk nennen wir diese wunderbar weite Landschaft, durch die ich jetzt entspannt radel. Fast am Ende des Liekweg taucht ein kleines Wäldchen auf, der Dreescher Wald. Da er kaum noch forstwirtschaftlich genutzt wird, ist er zur Heimat vieler Fledermausarten geworden. Am Ende des Walds biege ich links ab in den Dornumer Weg Richtung Dornumersiel bis zum KP 15. Rechts kann ich schon die ersten Vorboten der Windparks sehen. Die Landschaft ist geprägt von den hohen Windenergieanlagen, die in den letzten Jahren gebaut wurden.

© Tourismus GmbH Gemeinde Dornum

Innehalten und Träumen

Am KP 15 folgst du dem KP 9, bis du links in die Resterhafer Straße abbiegst und dann nach 500 m links in die Ubbo-Voss-Straße fährst zu meinem Lieblingsplatz auf dieser Rundtour. Rechts siehst du auf einer fünf Meter hohen Warf die mittelalterliche Matthäuskirche. Ich nenn‘ sie gerne die „Archaische“, weil sie mit ihrer kargen, schlicht gehaltenen Innenausstattung etwas Mystisches ausstrahlt. Eine Besonderheit: Die Kirche besitzt noch einen Lettner, also eine holzgearbeitete Schranke, die den Chorraum vom Kirchenschiff trennt. Die Kirche ist eine offene Kirche. Nutze unbedingt die Gelegenheit und schaue rein. Vor der Kirche ist von den Einwohnern ein bezaubernder, öffentlicher Garten angelegt worden. Es ist so still und lauschig hier – ideal zum Picknicken und Entspannen. „Uns Thun“ ist ein Garten für die Seele, der eine fast meditative Stimmung ausstrahlt. Zusammen mit der kleinen, mittelalterlichen Backsteinkirche ist dieses etwas abgeschiedene Fleckchen Erde wunderbar zum Entspannen und Innehalten geeignet.   

© Tourismus GmbH Gemeinde Dornum

Poppinga's Obsthof

Frisch gestärkt gehts links weiter auf der Reersumer Straße. Nach 500 Metern links auf die Bahnhofstraße, weiter Richtung KP 9 bis KP 24 in Dornum. Ich lasse jedoch Dornum hinter mir und fahre vom KP 24 weiter Richtung KP 11. Nach 600 Metern kann ich bereits rechts und links der Straße lange Reihen blühender Apfelbäume sehen. Poppingas Obsthof ist die einzige Obstplantage Ostfrieslands. Hier gibt’s im Hofladen neben vielen Apfelsorten (probiere mal den charaktervollen, würzigen Karmijn) noch Birnen, Kirschen, Zwetschen, Saft, Apfelchips, Marmelade und unsere leckeren Kleikartoffeln zu kaufen. Ich fahre weiter durch das weiß-rosa Meer aus Apfelblüten Richtung KP 11. In Westeraccum kann ich links die mittelalterliche Petrikirche sehen. Die kleine Seefahrerkirche thront hoch auf einer Warf. Sehenswert: Auf dem Friedhof befindet sich ein kulturhistorischer Schatz, der in Ostfriesland seinesgleichen sucht. Einige kunstvoll gestaltete Seemannsgrabsteine aus dem 17. und 18. Jhd. Einige Steine zeigen Schiffe, die die Kapitäne selbst befahren haben, wie z. B. die Stele des Kapitäns Fokke Heeren, der sogar den Namen seines Schiffes nennt: DE TWEE GEBROEDERS. Bestimmt findest du den Grabstein.

Jetzt geht es weiter entlang blühender Rapsfelder und vereinzelter stattlicher Bauernhöfe nach Dornumersiel Richtung KP 11 und 14. Hier geht’s links auf den Deichsicherungsweg Richtung KP 20 und weiter bis nach Neßmersiel. Meine Tour endet, wo sie angefangen hat, am Reedereibüro.  

Radeln nach Zahlen

Auch diese Rundtour kannst du bequem nach dem Knotenpunktsystem fahren.Start und Ziel ist das Baltrum-Reederei-Büro in Neßmersiel, in der Dorfstraße 46. Dann folgst du den Knotenpunkten 12 - 52 - 58 - 21 - 29 - Liekweg - 15 - 9 - 24 - 11 - 14 - 20 - 12. Eine Knotenpunktkarte bekommst du in der Touristinformation in Dornumersiel.